Chronik

 

Erstellt nach der Wiedergründung

Intensive Recherchen zum Hintergrund des SV Schortens beziehen sich auf die Chronik eines Magisters Braunsdorf, der etwa von 1788 bis 1805 als Pastor in Waddewarden wirkte. In dieser Chronik wurden die als zuverlässig geltenden Aufzeichnungen des Jeverschen Kanzleisekretärs M. B. Martens wörtlich abgeschrieben.

Dort heißt es auf Seite 163, Zeilen zwei bis sechs:
„In einer der zwei Schanzen, die sich an beiden Seiten der Haidemühle befinden, und die von den Jeverländern 1495 gemacht wurden, als sie von den Knyphäusern, Ostfriesen und Harlingern angefallen wurden, haben die Schortenser 1791 im Juli ihr erstes Scheibenschießen gehalten und damit jährlich continuirt.“

Das bedeutet also, dass ab 1791 fortlaufend und jährlich ein Scheibenschießen abgehalten wurde.
Die Reproduktion eines großen Zinntellers mit der Inschrift
„2 tes Scheibenschiezen in Schortens 1792“
befindet sich im Besitz des Schützenvereins Schortens v. 1791.

Im November 1806 erließ der König von Holland, Ludwig Napoleon, ein Dekret, welches die Veranstaltungen der Schützenvereine im Jeverland, wenn auch nicht ganz verboten, so doch stark einschränkte. Es ist davon auszugehen, dass der Schützenverein Schortens im Jahre 1806 aus diesem Grund das „Scheibenschiezen“ einstellen musste. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sich der Verein nie offiziell auflöste. Zum Ende der Franzosenzeit (Ende 1813) fehlte es wohl an Aktiven, um das Interesse für einen neuen Anfang zu initiieren.

Nach dem zweiten Weltkrieg erinnerten sich ein paar Bürger in der Gemeinde Schortens noch an die Existenz eines Schützenvereins in früheren Zeiten.
Diese Kenntnis von einem Schortenser Schützenverein gründete sich auf den vorgenannten Zinnteller, welcher sich als „Schießpreis“ des Schützenvereins Schortens aus dem Jahre 1792 herausstellte.
Mit diesem Wissen sollte das traditionelle Schützenwesen in Schortens wiederbelebt werden.

Das Engagement einiger ambitionierten Bürger war so groß, dass sich der Wunsch nach einer Vereinsgründung manifestierte. Auf Veranlassung des Mitbürgers Eduard Köhn wandte sich der Gastwirt Friedrich Rolfsen 1957 über eine Tageszeitung an gleichgesinnte Mitbürger.
Mit diesem Aufruf und rief er zur Gründung eines Schützenvereins in Schortens auf.
Am 15. Juli 1957 folgten diesen Aufruf rund 35 Männer aller Berufsschichten aus der Gemeinde Schortens und versammelten sich im „Östringer Hof“.
Dieses Treffen wurde von Eduard Köhn geleitet. Im Verlauf dieser Versammlung verabredete man die Gründung eines Schützenvereins. Man einigte sich auf die Erfassung in einer Liste und der Einzahlung von einer D-Mark, um seine Mitgliedschaft zu erklären.
In diese Liste haben sich eingetragen:
                                                                                              
                                            
                             

1. Eduard Köhn 9. Ludwig Eden 17. Ernst Johannhsen 25. Johann Böhling
2. Friedrich Rohlfsen 10. Egon Onken 18. Hermann Schulz 26. Ihno Gerdes
3. Friedrich Schröder 11. Helmut Becker 19. Heinrich Janhsen 27. Erich Schön
4. Erich Minssen 12. Ewald de Wall 20. Wilhelm Leichter 28. Heinz Kraft
5. Karl Rudolf 13. Adalbert Schäfer 21. Adolf Theilen 29. Werner Hinrichs
6. Jürgen Peters 14. Siegfried Ahlhorn 22. Walter de Wall 30. Georg Ahlhorn
7. Helmut Figule 15. Anton Kaiser 23. Heinrich Willms 31. Theodor Peters
8. Hans Gerd Behling 16. Max Fischer 24. Walter Hinderks  

 

 

Alle in der Liste aufgeführten Mitglieder hatten dabei ausdrücklich bekundet, dass es sich  nicht um eine Neu-  sondern um eine Wiedergründung des Schützenvereins Schortens handelte und bezogen sich dabei auf dessen vorherige Existenz.
Neben dem vorgenannten Zinnteller gab es noch weitere urkundliche Nachweise, dass im Jahre 1792 ein Schützenfest anlässlich eines Vogelschießens in Schortens gefeiert wurde.
Zur Neugründungshandlung gehörten auch die Wahl eines vorläufigen Vorstands und der Beschluss, auf der nächsten Versammlung einen endgültigen Vorstand zu wählen.
Das Versammlungslokal wurde zum Vereinslokal bestimmt.

Die Mitglieder wählten mit Stimmenmehrheit in den vorläufigen Vorstand:
Der erste vorläufige Vorstand bestand aus:

 

Präsident Eduard Köhn
Vizepräsident Friedrich Rohlfsen
Kassenwart Max Fischer
Schriftführer Ewald de Wall
Schießmeister Heinrich Janhsen
Propaganda und Vergnügungsleiter Adolf Theilen



                                                                                    
                                                                               
                                                                                 
                                                                                 
                                                                               
                                                 

 

 


Gründliche Beratungen des vorläufigen Vorstands gingen der ersten ordentlichen Versammlung  
am 19. August 1957 voraus und bildeten den „Grundstein“ für das noch junge Vereinsgeschehen.
Nach Entlastung des vorläufigen Vorstands wurde der erste ordentliche Vorstand für vier Jahre gewählt und setzte sich wie folgt zusammen:      

  

Präsident Johann Lüken
Vizepräsident Friedrich Rohlfsen
Kassenwart Max Fischer
Schriftführer Ewald de Wall
1. Schießmeister Heinrich Janhsen
2. Schießmeister Adalbert Schäfer
Vergnügungsleiter Eduard Köhn

 
  
Auf dieser Versammlung wurde schon eine Satzung mit 21 Paragraphen ausgearbeitet und für die
Eintragung in das Vereinsregister festgelegt. Die Eintragung in das Vereinsregister
wurde noch im Jahr 1957 unter ”Schützenverein Schortens von 1791 e.V.“ vorgenommen.
Mit der Wiedergründung wurden auch sofort Schießtage angesetzt, welche sehr lebhaft
besucht wurden.
Das Schießen fand in einem ganz bescheidenen Rahmen statt, trotzdem wurde jeden Monat ein ansehnlicher Überschuss erzielt.
Damit war es möglich, noch in 1957 vier neue Gewehre anzuschaffen.
Die Anschaffung einer Uniform zur Förderung der Attraktivität und des Zusammenhalts wurde bereits im ersten Halbjahr beschlossen. In der Nachschau bezeichneten ältere Mitglieder die Existenz der Uniform gerade in der Anfangsphase als den entscheidenden Zusammenhalt für den Fortbestand des Vereins.
Im Oktober 1957 wurde Ernst Johannsen zum Hauptmann ernannt.
Dem Schützenbruder Jürgen Peters wurde die Aufstellung eines Spielmannszuges angetragen
und dieser ging mit großem Eifer und erfolgreich in dieser Aufgabe auf.
Der Spielmannszug Schortens wurde 1958 gegründet. Nach dem Motto: „Musik verbindet, sollte er werbewirksam eingesetzt werden. Wurden die Spielleute als Mitglieder in den Schützenverein Schortens aufgenommen. Die Instrumente wurden auf Ratenzahlung erworben, die Auftrittserlöse bei befreundeten Vereinen gingen für die Raten weg. Der unter der Leitung von Tambourmajor Heinrich Peekes stehende Spielmannszug hielt sich leider nur wenige Jahre.

Der Plan, einen eigenen Schießstand zu bauen, verließ die Mitglieder nicht. Verschiedene in Aussicht gestellte Baupläne mussten aus finanziellen Gesichtspunkten verworfen werden. Bis schließlich der Gastwirt des „Dorfkruges“ Eilt Ennen dem Schützenverein Schortens ein lukratives Angebot machte.

Er überließ dem Schützenverein ein unbebautes noch nicht vermessenes Grundstück am jetzigen „Schützenweg.“ Lediglich die Umschreibungs- und Vermessungskosten musste der Schützenverein tragen. Damit war der Weg frei für einen Neubau des Schießstandes. Bauunternehmer Erich Minssen und der Schmiedemeister Johann Lüken, gleichzeitig Präsident des Schützenvereins, sorgten für eine zügige Fertigstellung. Die Mitarbeit vieler Schützenmitglieder durfte dabei nicht fehlen. Mit einem Gesamtkostenbetrag von rd. 26.500,00 DM wurde der Schießstand 1959 fertig. Einige kleinere Restarbeiten zogen sich noch bis in das Jahr 1960 hin.

Die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts sind für den Verein von besonderer Bedeutung.
1986 wurde der Entschluss gefasst, die Sporthalle komplett zu überholen und neu zu gestalten. Die Baugenehmigung kam Ende Dezember 1986, und die Bauarbeiten wurden sofort in Angriff genommen. Die Gesamtbaukosten von 151.500,00 DM wurden finanziert durch Sportfördermittel des Landessportbundes, des Landkreises Friesland und der Gemeinde Schortens von zusammen 86.500,00 DM, der verbliebene Rest von 65.000,00 DM wurde über eine Bank fremdfinanziert.
Über die Mitgliedsbeiträge wurden diese Verbindlichkeiten nach einem Tilgungsplan des Kassenwarts Rudolf Rabe regelmäßig getilgt. Die Tilgung lief in der Amtszeit von Bruno Beversdorf aus, worauf dieser die Legende verbreitete, er habe den Verein schuldenfrei gemacht.

Die Bogenabteilung unter der Führung von Wolfgang Klemenz wurde 1986 neu in den Verein integriert. Ende der 80er Jahre, Anfang 1990 wurde auf das Jubiläum zur 200-Jahrfeier im Jahre 1991 hingearbeitet. Unter großer Anteilnahme der befreundeten Schützenvereine, Abordnungen anderer Vereine, Vertreter der öffentlichen Einrichtungen, allen voran der Regierungspräsident Bernd Theilen, wurde die 200-Jahrfeier zu einem unvergesslichen Erlebnis.

1992 reichte der Präsident Dirk Ennen seinen Abschied ein.
Aufgrund seiner Verdienste wurde er zum ersten Ehrenpräsidenten ernannt.
Um diese Zeit hatte der Schützenverein seinen höchsten Mitgliederbestand.

Ab 2009 führte Peter Langer als Präsident den Verein.
Bis zur Übergabe seiner Präsidentschaft in 2019 an Dieter Kalweit geriet der Verein in einige Turbulenzen, die nicht von ihm zu vertreten waren.
Der Versuch, den Vereinsvorsitz an einen Nachfolger zu übertragen und ein Wechsel des
Kassenwarts nach 50 Jahren, scheiterten und mussten von ihm kompensiert werden.
Für seine Verdienste um den SV Schortens v. 1791 e. V. wurde Peter Langer einstimmig
von den Mitgliedern in der Jahreshauptversammlung zum zweiten Ehrenvorsitzenden ernannt.
Weiterhin stellt er sich für die Traditionspflege im Verein zur Verfügung.
 
1998 erfolgte eine weitere aufwändige Renovierung der Sporthalle.
In den Jahren danach bis zum heutigen Tage wird laufend am eigenen Gebäude „gewerkelt“,
wenn auch mit bescheidenen Mitteln.

Große Sorgen machen dem Verein die hohen Energiekosten, die kaum Raum für Renovierungen zuließen. Trotz alledem macht die Sporthalle einen guten Eindruck.

Jeweils montags wird in geselliger Runde trainiert und gefachsimpelt.
Man erinnert sich gern an vergangene Zeiten, als Schortens im Bezirk und auf Landesmeisterschaften starke Mannschaften stellte.


Folgende Präsidenten führten den Verein:

 

1957 Eduard Köhn

1958 Johann Lüken
1964 Franz Steinmetz
1980 Dirk Ennen
1992 Bruno Bewersdorff
1996 Lutz Stezka
2009 Peter Langer


Seit 2019 ist Dieter Kalweit Präsident und führt die Geschicke des Vereins.

 

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